Tagesklinik

Das Besondere einer Tagesklinik-Behandlung ist der tägliche Wechsel zwischen Krankenhaus und Ihrem Zuhause, also der vertrauten Umgebung. Wie Berufstätige zur Arbeit, kommen Sie morgens zu uns und gehen abends wieder heim. 
Die Kombination aus Alltagsbewältigung und Klinik-Therapie ist Erleichterung und erhöhte Anforderung zugleich. Die Behandlung in der Tagesklinik findet Montag bis Freitag zwischen 8 und 17 Uhr statt. Eine Aufnahme erfolgt in der Regel aus ambulanter oder vollstationärer ärztlicher Behandlung.
Sie können als Patient*in, Familienmitglied oder enger Freund Kontakt mit uns aufnehmen. Auch sozialpsychiatrische Dienste und andere Kooperationspartner können diesen Weg gehen. 

Unser Team besteht aus 

  • Ärzten*innen
  • Psychologen*innen
  • Pflegepersonen
  • Kunst- und Gestaltungstherapeuten*innen
  • Ergotherapeuten'innen
  • Sozialarbeitern*innen sowie
  • Mitarbeiter*innen in der Verwaltung und der Hauswirtschaft

Zugang

Vereinbaren Sie zunächst einen Termin für ein Vorgespräch. Wenn Sie bereits von einem Facharzt, einem Psychotherapeuten oder vom Hausarzt behandelt werden, besprechen Sie Ihr Vorhaben zunächst dort. Grundsätzlich ist für das Vorgespräch ein Einweisungsschein notwendig (Abrechnung der vorstationären Pauschale). Findet das Vorgespräch während einer vollstationären Behandlung in einer anderen Klinik statt, erfolgt bisher keine Berechnung. 

Vorgespräch: Dieses Gespräch dient dazu, sich gegenseitig zu informieren. Ggf. können auch enge Freunde, Familienmitglieder oder Betreuer an Teilen des Gesprächs teilnehmen. Der Arzt oder die Ärztin, versucht sich ein Bild davon zu machen, mit welchen Problemen, welchen Zielen und Erwartungen Sie kommen und was Sie selbst bereit sind, in die Therapie einzubringen. Abschließend  wird gemeinsam überlegt, ob der Aufenthalt gewünscht wird.  

Konzept

Unsere Grundhaltung: Die Würde jedes einzelnen Menschen mit allem, was er ist, steht für uns im Zentrum unseres therapeutischen Denkens und Handelns. Therapie heißt daher nicht, die Menschen an eine Norm anzunähern, sondern mit jedem Einzelnen individuell Ziele zu verfolgen.
Das christlich-biblische Menschenbild bestimmt unser Handeln. Unser Ziel ist, jedem einzelnen Menschen zu seinen persönlichen Werten und Überzeugungen (zurück) zu verhelfen. Patienten aus allen Glaubenskreisen oder die keinem Glauben anhängen finden in gleicher Weise Unterstützung. 

Gruppenbehandlungskonzept: Der Mensch als Wesen der Gemeinschaft prägt vielfach unser psychotherapeutisches Behandlungskonzept. Die Art, wie jemand mit anderen Menschen umgeht, ist häufig ein Spiegel der Entstehung und des Umgangs mit seelischen Beschwerdent. Noch wichtiger als die Entstehung ist aber die Veränderung von krankmachenden Beziehungsmustern. Uns gelingt es meist, nicht über Probleme zu reden, sondern direkt an Problemen zu arbeiten. Um dieses zu ermöglichen, haben wir der Gruppe in unserem Behandlungskonzept eine große Bedeutung eingeräumt.  Die Gruppe trifft sich täglich zu verschieden Therapiebausteinen (Gesprächsgruppe, Gestaltungstherapie, Rollenspiel, Körperarbeit, Therapiezielbesprechung, Sozialberatungsgruppe).

Therapien: 

  • Gruppenpsychotherapie: Mit dem gruppendynamischen Schwerpunkt mit intensiven Austausch in der Gruppe besteht die Möglichkeit, eigene Verhaltensweisen, Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen und festgefahrene Sichtweisen zu erkennen, zu reflektieren und zu verändern. 
  • Kunst- und Gestaltungstherapie: Sie ermöglicht innerhalb einer geschützten therapeutischen Beziehung den nonverbalen Ausdruck individueller Themen sowie den Zugang zu unbewussten Inhalten durch die vielfältigen künstlerischen Materialien. Dadurch entsteht ein kunsttherapeutischer Prozess, in dem kreative Ressourcen neu entdeckt, Selbstheilungskräfte mobilisiert und vielfältige Veränderungsprozesse angeregt werden können.
  • Therapeutische Einzelgespräche: Bei Bedarf und nach Indikation werden therapeutische Einzelgespräche oder kunst- und gestaltungstherapeutische Einzelsitzungen begleitend zur Gesprächspsychotherapie angeboten. Hier besteht die Möglichkeit, zu vertiefen oder belastende Themen im Einzelkontakt vorzubereiten, bevor sie ihren Raum in der Gruppe finden.
  • Paar- und Angehörigengespräche: Paar-, Familien- und Angehörigengespräche finden auf Wunsch der Patienten und Patientinnen oder auch auf Anregung der Therapeuten und Therapeutinnen statt.
  • Pharmakotherapie: Unter Pharmakotherapie versteht man im Allgemeinen die Behandlung mit Medikamenten. Medikamente werden bei uns stets nach den neuesten und aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen verordnet. Die notwendigen psychiatrischen Medikamente werden von uns in der Klinik täglich oder wöchentlich ausgehändigt.
  • Sozialberatung: Wir bieten innerhalb der Behandlungsgruppen im 4-wöchigen Wechsel die Sozialberatung an. Neben der Beratung in der Gruppe können Einzeltermine mit dem zuständigen Fachpersonal vereinbart werden. Zu unseren Aufgaben gehören Sozialberatung und Perspektivenabklärung, Rehabilitationsberatung und Vermittlung zu weiterführenden Fachdiensten und Einrichtungen.
  • Ergotherapie: Während des tagesklinischen Aufenthalts finden drei Mal in der Woche gruppenübergreifend ergotherapeutische Angebote statt. Die Ergotherapie beinhaltet im Einzelnen:
    • APT (Alltagspraktisches Training): Praktische Fähigkeiten für den Alltag in der hauseigenen Therapieküche und Garten
    • Atelier: Künstlerische Fertigkeiten können über beispielsweise Malerei, Collagen und Zeichnen erprobt und vertieft werden. 
    • Holzwerkstatt: Arbeit mit Holz bedeutet, in Dialog mit sich und dem Material gehen. Dabei werden in Handarbeit Schalen und andere kreative Objekte geschaffen.
    • Mosaikwerkstatt: Durch das Zusammenspiel von Stein, Motiv und Fuge bietet sich die Gelegenheit zur Selbststrukturierung. 
    • CogPack (Computergestütztes Hirnleistungstraining): Über Workshops am Computer können Selbstbeobachtung, das Erkennen von ersten Belastungsanzeichen und der Umgang mit Stresssituationen geübt werden.
    • Projektgruppen
    • Kreislauftraining  
    • Außenaktivitäten
    • Interessengruppen
Psychiatrische Institutsambulanz (PIA) / Ambulante Nachsorge

Wir bieten eine ambulante Behandlung durch das multiprofessionelle Team der Psychiatrischen Institutsambulanz an. Das niederschwellige Angebot der PIA richtet sich an psychisch kranke Menschen, die eine ambulante Behandlung in einer nervenärztlichen oder psychiatrischen Praxis nicht wahrnehmen können und Hilfe bei der Bewältigung ihrer seelischen Erkrankung und den damit verbundenen sozialen Problemen suchen.

Das Leistungsangebot der PIA umfasst das gesamte Spektrum psychiatrisch-psychotherapeutischer Diagnostik und Therapie. Dazu gehören Einzel- und Gruppengespräche, ggf. auch mit Angehörigen. Wir bieten Kriseninterventionen, sozialpsychiatrische Unterstützung, Psychotherapie und eine medikamentöse Behandlung an.

Sie können mit uns telefonisch oder per E-Mail Kontakt aufnehmen. Für die Behandlung in der Psychiatrischen Institutsambulanz benötigen wir eine fach- oder hausärztliche Überweisung.

Ambulante Ergotherapie
Die ambulante Ergotherapie ist eine Behandlung zur Belastungserprobung. Das heißt, sie dient zur Vorbereitung einer tagesklinischen Aufnahme oder der Wiedereingliederung in den (Arbeits-) Alltag. Tages- und Arbeitsstrukturierung, der Umgang mit eigenen Stärken und Schwächen, das Erkennen von Ressourcen sowie deren individuelle Förderung stehen hier im Mittelpunkt.

Die ambulante Ergotherapie findet dienstags, mittwochs und freitags von 09:15 Uhr bis 11:30 Uhr statt. Für eine Aufnahme ist eine Heilmittelverordnung notwendig. Diese stellt zum Beispiel Ihr Hausarzt oder Ihre Hausärztin für Sie aus. Bei Zuzahlungspflicht sind pro Verordnung 10.- € Eigenbeteiligung bei uns zu entrichten. 

Informationen für Zuweisende

Behandlungsindikation: Menschen mit psychischen Störungen, die nicht vollstationär behandelt werden müssen und ambulante Therapie nicht ausreichend ist, finden in der Tagesklinik im Schlößle ein strukturiertes, stützendes und notwendige Veränderungen förderndes Therapieangebot. Die Besonderheit einer tagesklinischen Behandlung liegt darin, dass die psychiatrischen und psychotherapeutischen Therapieangebote wahrgenommen werden können und die Patienten/-innen anschließend in ihr häusliches Umfeld zurückkehren. Behandelt werden können Menschen ab dem 18. Lebensjahr, die an einer psychischen Erkrankung leiden oder sich in einer schweren Lebenskrise befinden. Voraussetzung für die tagesklinische Behandlung ist, dass der Weg morgens in die Klinik und abends wieder nach Hause bewältigt werden kann, die Bereitschaft besteht mitzuarbeiten und deutsche Sprachkompetenz für eine Gruppentherapie ausreichend ist.

Leistungsspektrum: Diagnostisch wird das gesamte Spektrum der Allgemeinpsychiatrie behandelt. Therapeutischer Schwerpunkt sind affektive Störungen (Depressionen), Angsterkrankungen, Belastungsreaktionen, bipolare Störungen, Persönlichkeitsstörungen und Psychosen.

Nicht behandelt werden können:

  • Patienten mit Suchterkrankungen im Vordergrund (Download „Merkblatt für Patienten mit Suchtproblemen in der Vorgeschichte),
  • pflegebedürftige Patienten mit hirnorganischen Beeinträchtigungen
  • Patienten mit akuter Selbst- oder Fremdgefährdung sowie
  • Patienten in akut-psychotischer Phase

Bei spezieller Thematik älterer Patienten ist gegebenenfalls zu prüfen, ob die Behandlung in einer gerontopsychiatrischen Tagesklinik zielführender ist.

Die Zuweisung erfolgt über den behandelnden Hausarzt, Facharzt oder Klinikarzt. Zunächst findet ein Vorgespräch statt, in dem Ziele und Erwartungen geklärt werden. Zu diesem Vorgespräch sollte eine Verordnung von Krankenhaus-Behandlung („Einweisungsschein“) mitgebracht werden.

Eine Anmeldung ist durch den Hausarzt oder den behandelnden Facharzt möglich. Der konkrete Termin zu einem Vorstellungsgespräch sollte dann vom Patienten selbst vereinbart werden.

Für Fragen zu Aufnahme- und Einweisungsmodalitäten erreichen Sie das Sekretariat der Tagesklinik unter der Telefonnummer 07022/505300
Montag bis Donnerstag 8:30 bis 16:00 Uhr; Freitag 8.30 bis 12.00 Uhr

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