„Ich bin dankbar, dass ich helfen durfte“

Uwe Glöckner, Regionalleiter und früherer Hausleiter des Samariterstiftes Geislingen, geht in den Ruhestand

Ein großer ‚Diener‘ verlässt die Samariterstiftung – doch, das lässt sich schon so sagen, denn Uwe Glöckner war der Stiftung mehr als 25 Jahren treu zu Diensten. Begonnen hat er 1995 im Bürgerheim. Seit das Samariterstift Geislingen im Juli 1996 an den Start ging stand er ihm als Hausleiter vor. Seit einigen Jahren obliegt ihm die Regionalleitung für die Region Göppingen. Ende Mai 2021 geht Uwe Glöckner in die freie Phase der Altersteilzeit.

Wie er da so sitzt, den leichten Schal locker über Streifenhemd und dunklen Sakko gelegt, sieht es aus, als ob er ganz tiefenentspannt mit dem umgeht, was alle als völlig neuen Lebensabschnitt bezeichnen. Dem ist allerdings nicht jeden Tag so. „Ich freu mich auf das was kommt, aber so ganz habe ich es noch nicht verinnerlicht“, gesteht Uwe Glöckner. Der Diakon kommt eigentlich aus einer völlig anderen Ecke. Seine Berufslaufbahn hat er im kaufmännischen Bereich als Experte für Herrenoberbekleidung begonnen. „Mir war jedoch schnell klar, dass ich helfen können möchte.“ Daraus resultiert 1976 ein freiwilliges Soziales Jahr in einer Pflegeeinrichtung. „Das damals lässt sich überhaupt nicht mehr mit Heute vergleichen“, erinnert er sich. Damals waren es wirklich noch „Heim“zustände. Eine ordentliche Inkontinenzversorgung gab es erst viel später, und der „Heim“aufenthalt blieb deshalb oft der Nase nachhaltig in Erinnerung.

In heutiger Zeit sind die Pflegeeinrichtungen Häuser zum Leben geworden. Menschen werden aktiviert und mobilisiert, um so lange wie irgend möglich, ihre Selbstständigkeit zu behalten. Seit mehr als 40 Jahren ist Uwe Glöckner nun in der Altenhilfe und –pflege unterwegs. „Dass ich für Menschen etwas tun kann, was ihr Leben bereichert, macht mich zufrieden und glücklich“, sagt er. Mit etwas Nachdenken gibt er dann zu: „Die meisten meiner sozialen Kontakte sind mit dem Beruf verknüpft. Ich bin schon gespannt, wie das dann ohne Beruf so werden wird.“

Es ist jedoch nicht zu befürchten, dass der werdende Rentner nicht weiß, was er mit seiner Zeit anfangen soll. „Ich werde wieder in der Stadtkantorei singen.“ Außerdem hat er dann Zeit, seine künstlerische Ader auszuleben. Sein erstes Projekt: ein Altarkreuz für das Samariterstift Altenstadt. Er plant, es aus Holz und Metall zu fertigen. Das Samariterstift Geislingen ist seit seinen und Glöckners Anfängen bis auf die Eröffnung eines Beschützenden Bereichs 2015, in seiner Gesamtstruktur gleichgeblieben. Jetzt, wenn mit dem Umbau begonnen werden wird, ändert sich dies. „Das hätte ich gern noch miterlebt. Die eigentliche Umbauphase bei laufendem Betrieb jedoch lieber nicht“, lacht der Regionalleiter. Eine Veränderung, die ihm hingegen Freude bereitet, ist, dass der Ausbildungsberuf der Pflege mittlerweile über eine breite Basis an Fachwissen und medizinischen Kenntnissen verfügt. Wenn er für die Zukunft noch an Veränderungen würde mitwirken dürfen, dann würde er sich für eine solidarischere Finanzierung der Pflege einsetzen.

Auf seinen ganz persönlichen Altersprozess angesprochen, meint er: „Pflegebedürftigkeit ist und bleibt eine Kränkung der Intimsphäre – selbst wenn sie so menschlich und liebevoll ausgestaltet ist wie im Samariterstift. Als Profi muss ich mich manchmal daran erinnern, dass der Alltag in einer Pflegeeinrichtung immer noch die Ausnahme ist. Nicht jeder Mensch wird im Alter pflegebedürftig, und die meisten Menschen werden zuhause gepflegt.“ Deshalb sei es gerade in einer Pflegeeinrichtung so wichtig, sich um die „unverlierbare Würde“ eines Menschen zu kümmern, egal in welcher Lebensphase er sich befinde.

Weil die Samariterstiftung als Träger dafür jederzeit die Voraussetzungen schafft, habe er „25 sehr gute Jahre“ in der Stiftung verbracht. Er habe in allen Häusern in der Region phantastisch gute Team gehabt und mit allen, die mit ihm zusammengearbeitet hätten, verbinde ihn ein wertschätzender Umgang. „In der Samariterstiftung wird Wertschätzung großgeschrieben. Wir ermuntern und unterstützen uns gegenseitig.“

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