Statt Kaffee am Tisch serviert Beyza nur „to go“

Der Arbeitsalltag im Café Samocca in pandemischen Zeiten

Es ist Nachmittag. Beyza Turgut steht im Café Samocca hinter der Theke in der Aalener Innenstadt. Die 23-Jährige arbeitet dort, wo es herrlich nach frisch gebrühtem Kaffee riecht.

Sie hat Dienst – in dieser Woche Spätdienst mit sechs weiteren Kolleginnen und Kollegen. „Der geht in der Regel von 12 bis 19 Uhr“, sagt die 23-Jährige. Während der Corona-Pandemie sind die Öffnungszeiten des „Samocca“ anders. Denn das Café muss – wie all die anderen Cafés, Restaurants und Bistros – geschlossen sein. „Was bleibt, sind der Verkauf von Kaffee-to-Go, unserer Produkte, der Versand sowie die Kaffeerösterei“, erzählt Beyza Turgut.
Beyza macht ihre Arbeit Spaß. „Sie ist vielseitig, bringt Rhythmus in den Alltag und Abwechslung in mein Leben“, stellt sie fest. Die 23-Jährige hat, wie alle Beschäftigten des Samocca – mit Ausnahme der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ein Handicap. Corona macht für sie – wie für alle Menschen – manches anders und komplizierter.

Das beginnt bereits mit ihrem Weg zur Arbeit. Schon an der Bushaltestelle im Hüttfeld muss die junge Frau eine Maske tragen, wie im Bus selbst, der sie zu Ihrem Arbeitsplatz bringt. Ehe die Arbeit beginnt, gilt es, die Temeperatur zu messen. „Das ist inzwischen zur Routine geworden, wie auch die anderen Hygienevorschriften, die seit vergangenem Jahr gelten.“ Während Beyza davon erzählt, wie alle diszipliniert die Vorschriften umsetzen, erinnert sie sich an den Beginn der Pandemie.

Das Samocca war zu Beginn mehrere Monate ganz geschlossen. „Daheim ist mir damals regelrecht die Decke auf den Kopf gefallen“, erzählt Beyza, welche bei den Eltern wohnt. Trotz der regelmäßigen Betreuung, die die Behindertenhilfe Ostalb dank des pädagogischen Personals geleistet habe. Neben Gesprächen am Telefon hat sie Aufgaben erhalten, etwa in Mathe. Trotzdem fehlt der Kontakt zu den Kolleg:innen mit denen sie nun schon über mehrere Jahre zusammenarbeitet.

Inzwischen ist das Samocca wieder offen. Allerdings darf nur im Verkauf, im Versand und in der Kaffeerösterei gearbeitet werden. „Wir wechseln uns in den Bereichen wöchentlich ab.“ Auch das bringt Abwechselung in den Alltag.

Derzeit dürfen sich maximal drei Kunden zeitgleich im Samocca aufhalten. „Wir nehmen uns trotz der Pandemie die Zeit, wenn Kunden bei den verschiedenen Kaffeesorten beraten werden wollen.“ Es seien vor allem Stammkunden, die regelmäßig kommen. Die Nachfrage sei groß, auch beim Kaffee-to-go, also zum Mitnehmen. Und das Online-Geschäft funktioniere prima. Der Online-Shop ist für die 23-Jährige nichts Neues. Schon vor der Pandemie konnte man via Internet Kaffee & Co. bestellen. 

Insgesamt ist weniger zu tun. Auch an diesem Arbeitstag, der mit der Spätschicht wegen der Pandemie bereits um 18.30 Uhr endet.
Morgen geht’s weiter. Und darauf freut sich Beyza Turgut schon jetzt.

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